Meine pädagogischen Lieblingsgräusche
I. Achtung! Die Queekies kommen wieder! Die Herbstferien in Niedersachsen gehen zu Ende. Ab Montag wird wieder gequeeekt. Das Leben sucht sich doch immer wieder besondere Prüfungen für uns aus. Gegenüber einer Grundschule zu wohnen kann ja wohl kaum eine Lebens-Erschwernis sein. Mal abgesehen davon, dass die Elterntaxis uns grundsätzlich morgens brutal zuparken, dass viele Eltern meinen, sie müssten ihre Kinder mit laufendem Motor (direkt unter unserem Schlafzimmerfenster) beobachten, bis der letzte rosa Tütüzipfel in der Schultüre verschwunden ist…nein, das kann man ja als kinderlieber Mensch leicht aushalten. Schlimm sind zwei Geräusche, gegen die ich mein Leben lang gekämpft habe: Zum ersten dieses langgezogene Ferkelquieken, Mischung aus Vergnügen und Grausen, das ein Gutteil der Grundschulkinder für ihr persönliches Lautäußerungsrecht in allen Pausen und nach der Schule halten. Dabei entwickeln sie zum Teil beachtliche Phonstärken. Ich liebe Kinder, ehrlich, aber das war immer das erste, was ich ihnen abgewöhnt habe, wenn sie bei uns in die 5. Klasse kamen. Sie brachten das Quieken mit, ja, es machte sogar oft den Eindruck, dass es ohne Absicht aus ihnen herauskam, sozusagen als Einbauimmission. Denn auf die Frage „warum quiekst du so furchtbar?“ kam häufig die völlig ehrlich erstaunte Rückfrage „ich quieke?“. Manchmal habe ich diese Renn-Queekies mit unpädagogischem Rollgriff aus dem Renn-Quiek-Betrieb in unserer Eingangshalle gefischt. Rennen und dabei quieken scheint eins zu sein. Es muss heraus! Vielleicht ein Hinweis darauf, dass die motorische Kasernierung unserer Schüler ihr Ventil sucht!?