Beginnen wir mit der Hauptstadt: Tiflis-Tbilisi-Tbilissi- „Watt nu?“, würde der entscheidungsfreudige Berliner sagen. Wiki und die deutschen Leitmedien halten an Tiflis fest, obwohl es nicht mehr die offizielle Bezeichung der Stadt ist. Die grüne Schreibe unten ist (wie der Fundort Tbilisi vermuten lässt) die richtige. Aber: Das scharfe s wird im Deutschen ss geschrieben. Also ist auch Tbilissi richtig. Wer sich vor der Aussprache von Tb am Wortanfang fürchtet, kann Chacha (s.u.) trinken – das löst die Zunge – oder: üben!
Unsere georgische Reiseleiterin, der wir die schöne Erkenntnis verdanken, dass HeiligeGottsMutterMaria ein einziges Wort ist, bringt uns sogleich mit den Errungenschaften der georgischen Brennkunst in Berührung: Chacha (Tschatscha), einem aus Weintrauben gewonnenem Schnaps in verschiedenen Stärken. Zudem gibt es wunderbaren Wein und wunderbare Landschaften. Die Einteilung in West- und Ostgeorgien erscheint uns sofort einleuchtend, denn die westlichen Flüsse fließen ins Schwarze, die östlichen ins Kaspische Meer. Westgeorgien wirkt sehr mediterran, Kachetien im Osten mit Obst, Gemüse, Wein wie ein Garten Eden und die Bezeichnung Italien des Ostens ist selbsterklärend.
Tiflis (Tbilisi) ist eine quirlige Stadt, die alle Sünden und Schönheiten vereint: Sowjetzeit-Prachtstraßen, hingeklotzte Moderne, alte Thermen, wunderbare Ausblicke. Über die Seilbahn wird nur solange gemeckert, bis man dann von oben den wunderbaren Blick auf die Stadt genießt.
Und die Schönen und Sportlichen sind natürlich schon oben, wenn man dort ankommt:
Bilderbogen Tbilisi – Zum Vergrößern anklicken
Es ist in Tbilisi so wie in vielen Großstädten, manchmal auch ein bisschen anders.
Sozusagen im Keller des Georgischen Nationalmuseums in Tbilisi liegt ein filigraner Goldschatz, der mich regelrecht bezaubert hat:
Schauen Sie doch mal: Dieses „Löwchen“, es stammt aus dem 3. Jahrtausend vor Christus.
Oder dieser kleine Kerl hier (mit geflickten Beinchen). Und vieles, vieles mehr…nicht versäumen!
Der Goldschatz – zum Vergößern anklicken
Bilderbogen Tbilisi – zum Vergrößern anklicken
An vielen Stellen in Tbilisi finden wir georgische und EU-Fahnen, dazu religiöse und banal modernistische Bildsprache:
Nach der Besetzung von Abchasien und Südossetien durch die Russen 2008 ist Georgien ein Rumpfstaat. Die offizielle West-Orientierung der derzeitigen Regierung sichert Zuwendungen der internationalen Gebergemeinschaft. Tourismus und Geschäftsklima entwickeln sich. Trotzdem gehen viele begabte junge Georgier ins Ausland und die Arbeitslosigkeit ist hoch, manchen Schätzungen nach auf dem Lande bis zu 50 %. Gleichwohl ist Georgien eine der wenigen ehemaligen Sowjetrepubliken, in denen der Parlamentarismus offenbar wirklich Fuß fasst. Unsere guten Wünsche begleiten diese Entwicklung.
Bilderbogen: Fahrt nach Kasbegi – Zum Vergrößern Bilder anklicken
Gergeti – Kaukasische Bergwelt – Zum Vergrößern Bilder anklicken
Kühe haben auf allen Straßen Vor-Gang-Fahrt.
Auf dem Rückweg von Kasbegi nach Tbilisi halten wir bei einem Monument (Denkmal der Georgisch-Russischen Freundschaft heißt es und naja denktmal der eine oder die andere…).
Es bieten sich monumentale Ausblicke und verschiedene Fremdenverkehrsattraktionen: Pferde, Quads, Drachenflieger. Dabei hat mich eine Person besonders interessiert:
Wir begleiten dich in deinem Georgischen Traum (Name der Partei) und wünschen alles Gute für die Zukunft, liebgewonnenes Georgien.
Später erreichen wir das dritte Land unserer Reise: Aserbaidschan – Einreise zu Fuß sind wir schon gewohnt – Kontrolle diesmal ungleich schärfer. Es ist schade, dass man z.B. aus Armenien auf keinen Fall etwas mit nach Aserbaidschan nehmen kann, nicht einmal ein Fläschchen Mineralwasser!
3. Station: Aserbaidschan (anklicken)