Zwergobst: Beiträge zur pädagogischen Front.

„Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung erzeugt nur Zwergobst“ (Lichtenberg)
Nachrichten, Ansichten und Einschätzungen zur pädagogischen Front

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Cystrose (Cistus) entfaltet sich, knittert dabei, wird auf ihre Art und Weise schön, bekommt Insektenbesuch…Häufig sind Pflanzenmetaphern für pädagogische Prozesse bemüht worden.

Mit der Entfaltung ist es da so eine Sache, wenn man mit 10 Jahren schon in „nicht so schön“, „mittelschön“ (neuerdings sogar fälschlich „oberschön“) und „ganz schön“ sortiert werden würde. Die Gärtner für „ganz schön“ sind am längsten (wenn auch nicht unbedingt am besten!) ausgebildet, geben weniger Unterrichtsstunden und haben mehr gärtnerische Lobby als die anderen Gärtner (sogar unter Juristen). Neuerdings wurde festgestellt, dass sie auch am meisten arbeiten. Diese Arbeitszeituntersuchung  ist allerdings genauso wenig valide wie viele davor. Arbeitszeiten von Lehrern bemessen sich sehr komplex und sind hochgradig ungerecht verteilt.

„Hiermit erkläre ich: Unser Bildungssystem ist hochgradig begabungsgerecht!“
Zwischenruf eines Gymnasialdirektors auf die Frage eines Assitent Teachers, ob er das richtig verstanden habe, dass in Deutschland „arme kleine Würstchen mit 10 in drei verschiedene Töpfe geworfen würden?“.

„Ich weiß nicht, ob es besser wird….“

Lichtenberg war ein hellsichtiger und kluger Aphoristiker, den ich immer schon geschätzt habe. Dieser Tage hat mich ein ganz alter Freund daran erinnert, dass ich in meiner Abiturrede 1970 Lichtenberg zitiert habe. Damals waren wir das 1. Abitur am „Neusprachlichen Gymnasium“, das später „Johanneum“ hieß und dann verschwand. Da wir von den 9 Jahren Gymnasialzeit 8 am Georgianum verbracht hatten, fühlten wir uns sowieso immer als Georgianer. Wer hätte damals gedacht, dass sich alles wieder zusammnfügen würde?!
Also Lichtenberg: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird, aber dass es anders werden muss, damit es besser wird, das weiß ich.“ Ich habe das damals in Bezug auf Schule gemeint – zugegeben: Ich war nicht eben eine Musterschülerin – und habe meine Meinung bis heute nicht geändert. Angesichts der Tatsache, dass darüber 45 Jahre vergangen sind, könnte ich wohl ganz schön galloppierende Verzweiflung kriegen…

In alten Mappen gekramt: IGS und GE, Geschichte eines Logos.

In diesem Jahr feiert die Gesamtschule Emsland ihr 25-jähriges Jubiläum.

Obwohl sie auch nach 25 Jahren immer noch nicht komplett ist, also nicht wie im Schulgesetz vorgesehen, die Schuljahrgänge 5 bis 13 umfasst (so etwas gibt es wohl nur im Emsland), arbeitet sie sehr erfolgreich.

In einer alten Mappe fand ich vielerlei Entwürfe für das Schul-Logo von Charly Monecke.

Im Frühjahr 1993, als die Planungskommission der IGS-Lingen zu arbeiten begann, versprach Charly Monecke, damals noch Kunstlehrer am Georgianum, ein schickes Logo als Startgeschenk. Die Ems als Fluss sollte vorkommen, ein i- Punkt stand dann als Mond darüber und nach langer Diskussion und Umarbeitung fand dies allgemein Gefallen, ein schlankes, zartes und recht detailreiches Logo in kühlen Farben. Dazu ein leichter Grau-Verlauf, der später manchen Drucker zu Verzweiflung brachte, denn Verlauf „kommt“ nicht auf allen Papieren gut. Aber das Logo war ja noch lange in guten (Familien-) Händen, denn Markus Monecke ist ja vom Fach.

Während die Schule aufwuchs, wurde dieses Logo auf mancherlei Schriftzeug gedruckt, auf ein Eingangsschild aufgebracht, zog um an einen anderen Standort (Heidekampstraße) und wurde manchmal schamrot,

wenn Schüler anderer Schulen die Abkürzung I-G-S ganz anders gebrauchten. Sicherlich hätte es noch eine ganze Zeit leben können, aber der neue Name kam und der Wunsch nach einer Vereinfachung der Formen war auch schon vorher da. Die Idee war, das Ganze einfacher, einprägsamer zu machen und auf wenige Elemente zu reduzieren: Die Ems, den „Mond“, der vom i-Punkt übriggeblieben war und die Brücke, die alles verbindet als Metapher für die Integration verschiedener Begabungen. Fast so wie in diesem Entwurf von 2003 ist das Logo bis heute:

Häufig wurde es in einem leuchtenden Blauton verwendet. Und das handschriftlich vermerkte „grün? wo?“ unter dem Entwurf von Charly Monecke von 2003 wird 2018 so beantwortet: